MATRIOSCHKA nennt man in Russland eine runde bunt bemalte Holzpuppe, die mehrere kleinere Puppen in sich beeinhaltet. Das Spielzeug war für Kinder gedacht und sollte vereinfacht die Vorstellung von Fruchtbarkeit, Mutterschaft und Familie vermitteln.
Die Wahl des Namens ist nicht zufällig. Damals war Matronja (liebevoll Matrjoscha, Matrjoschechka) ein in Russland sehr beliebter und gebräuchlicher Frauenname. Außerdem steckt in der Wurzel des Namens lateinisches Wort "mater" (Mutter), was zur Idee der Puppe sehr gut passt.
Die ersten Matroschkas wurden in Moskau produziert und waren ziemlich teuer. Doch nach der Pariser Weltausstellung in 1900 lag die ganze Welt dem Bauernmädchen zu Füßen. Die Produktion wurde in die alte Klosterstadt Sergiew Posad nahe der Moskau verlegt. Schon wenige Jahre später schnitzte oder bemalte praktisch jeder Bewohner von Sergiew Posad Matroschkas. Die Nachfrage war riesig, und so spezialisierten sich auch weitere Städte rund um Moskau auf die Herstellung von Holzpuppen: Semenow, Polkhow-Maidan, Tver, Vjatka und andere.
Auch heute noch sind die meisten Matroschkas handgemacht. Wichtig ist vor allem die Auswahl des Holzes. Am besten eignet sich Linden- oder Birkenholz. Als erstes wird die kleinste Puppe geschnitzt, die manchmal winziger als ein Fingernagel ist. Die nächste Figur wird daran angepasst. Und so geht die Arbeit weiter, bis nach und nach ein kompletter Satz entsteht. Danach kommt die Holzpuppe zu einem Maler, der ihr ein Charakter und ein schickes Outfit verpasst.
Wir finden die unbemalte Version viel spannender. Einfach roh und unbemalt als Designobjekt oder selbst Hand anlegen ist gefragt.
Hier ein paar Inspirationen der russchischen Industrial Designerin Irina Troitskaya.
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